Somatic Experiencing (SE)® arbeitet stark körperorientiert.
Diese Ausrichtung auf das körperliche Erleben unterscheidet sich deutlich von eher problem- und gesprächsorientierten Therapieformen.
Reaktionen auf Bedrohungssituationen werden von unseren ältesten Hirnregionen, dem Stammhirn und dem Limbischen System, gesteuert und sind daher nicht willentlich, d. h. intellektuell beeinflussbar.
In Somatic Experiencing (SE)® geht es darum, die Verbindung zu sich selbst und zum eigenen Körper wieder aufzunehmen, denn nach einem Trauma ist der Körper zum Gegner geworden. Er produziert Symptome, die unerklärlich sind und das Leben teilweise massiv einschränken.
Wichtige Elemente innerhalb einer SE-Sitzung sind Orientierung, Erdung, Zentrierung und titriertes, das heißt das Nervensystem nicht erneut überforderndes Vorgehen, damit sich das System neu regulieren kann. Ziel ist es, das Nervensystem zu unterstützen, um aus der permanenten inneren Alarmbereitschaft wieder in einen Zustand der Entspannung finden zu können. Meistens tritt direkt eine feine, spürbare Wirkung ein.
Dazu muss das Ereignis selbst nicht unbedingt noch mal erlebt werden; es ist auch möglich ohne Inhalt und Erinnerung zu arbeiten, denn SE arbeitet nicht mit dem Ereignis als Ursache des Traumas sondern mit der Reaktion des Körpers auf das Geschehene.
Dies ist gerade dann von großem Wert, wenn die Erinnerung an das Ereignis zu belastend ist, um es direkt anzuschauen oder auch, wenn Symptome vorhanden sind aber keine Erinnerung an ein traumatisches Ereignis.
Mit Somatic Experiencing (SE)® ist es möglich, die vom Körper geplanten Überlebensreaktionen zu vollenden und dem Körper damit das Signal zu geben, dass die Situation nun vorbei ist.
Dabei wird die eingefrorene Energie schrittweise entladen, damit das Nervensystem nicht wieder überwältigt wird und die Veränderungen auch integrieren kann.
Oft wird es dann möglich, die infolge des Traumas entstandenen körperlichen und psychischen Symptome erfolgreich aufzulösen.
Somatic Experiencing (SE)® ist nonverbale Kommunikation mit dem Körpergedächtnis. Das Nervensystem wird sanft angeleitet, die während des Traumas blockierten Energien zu entladen. Befreiung und Lebendigkeit und ein Gefühl von Sicherheit im Körper kehren zurück.
„Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass der Mensch über die angeborene Fähigkeit verfügt, Traumatisierungen zu überwinden. Ich glaube nicht nur, dass das Trauma heilbar ist, sondern dass der Heilungsprozess ein Katalysator für ein tiefes Erwachen sein kann – ein Portal, das sich für emotionale und echte spirituelle Transformation öffnet.“
Peter A. Levine