Wie äußern sich Traumafolgestörungen?

Was bewirkt Trauma?

Trauma gleicht einer inneren Zwangsjacke, die dazu führt, dass wir uns innerlich wie erstarrt und der traumatisierenden Situation ausgeliefert fühlen. Das Trauma hält uns in der Bedrohungssituation gefangen, bindet Lebensenergie und verhindert damit eine vollständige Entfaltung unserer Möglichkeiten. Es unterbricht die Verbindung zu uns selbst, zur Natur und zu anderen Menschen.

Ebenso unterschiedlich, wie die Ursachen einer Traumatisierung sein können, so vielfältig sind auch die möglichen Folgen. Es gibt aber bestimmte häufig auftretende Beschwerdebilder – genannt Traumafolgestörungen.

Charakteristisch sind dabei:
Das ständige Wiedererleben der belastenden Situation ausgelöst durch sogenannte „Trigger”.

Dieses Wiedererleben lässt sich kognitiv nicht beeinflussen und die Betroffenen fühlen sich so, als ob sie sich erneut in der belastenden Situation befänden. Die Erfahrung, kaum Einfluss auf das eigene Erleben nehmen zu können, erzeugt bei vielen Betroffenen eine tiefe Hilflosigkeit.

Eine häufige Reaktion ist daher die Vermeidung jeglicher Umstände, die sie an das traumatische Ereignis erinnern könnten. Schmerzhafte Gedanken an das Erlebte werden weggeschoben, „Trigger” möglichst gemieden. Dies ist eine sehr verständliche, aber leider nicht zielführende Reaktion, da der persönliche Aktionsradius der Betroffenen immer kleiner wird und ein normales Leben im Alltag nur noch sehr eingeschränkt möglich ist.

Typisch ist auch eine latente Übererregung, die sich häufig in Nervosität, Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, innerer Unruhe, Konzentrationsproblemen und erhöhter Reizbarkeit äußert.

Die Ursache hierfür liegt darin, dass der Körper weiterhin eine Stressreaktion aufrechterhält, obwohl faktisch gesehen gar keine Gefahr mehr besteht. Das sympathische Nervensystem bleibt aktiviert und versetzt den Organismus in ständige Alarmbereitschaft.

Für die Betroffenen entstehen dadurch oft verwirrende und auch beängstigende psychische und somatische Symptome, die häufig dem Trauma als Ursache gar nicht zugeordnet werden. Sie zeigen sich, teilweise auch erst Jahre später, als:

  • Übererregbarkeit / Überaktivität
  • Wutausbrüche
  • Ängste / Panikattacken
  • Depressionen
  • Gefühle von Entfremdung
  • emotionaler Taubheit
  • Konzentrationsstörungen
  • Dissoziation,
  • Bindungsunfähigkeit,
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung
  • chronische Schmerzen
  • Migräne
  • Nacken- und Rückenprobleme
  • Burnout u.v.m.