SE und Pferde
Wie können Pferde bei der Bewältigung von Trauma helfen?
Pferde sind soziale, intelligente und hochsensible Lebewesen, die uns Menschen in unserer Entwicklung schon über Jahrtausende begleiten. Durch ihre äußere Erscheinung, ihre Kraft, ihre Größe, aber auch durch ihre Sanftheit wirken sie auf uns Menschen ebenso faszinierend wie auch Respekt einflößend. Sie bringen uns dadurch auch sehr schnell in Kontakt mit unseren Emotionen.
Da ihr Überleben als Spezies davon abhängig war, feinste Veränderungen in ihrer Umwelt wahrzunehmen und „hinter die Fassade” zu schauen, haben sie extrem feine Antennen entwickelt. Sie reagieren unendlich sensibel auf Emotionen und unterdrückte Gefühle und erkennen Inkongruenz zwischen äußerem Verhalten und innerem Empfinden. In der Interaktion mit dem Pferd lassen sich also innere Prozesse sichtbar und erfahrbar machen.
Ihre unverfälschte, nicht wertende Rückmeldung ist eine wunderbare vollkommen unbestechliche Quelle an Informationen. Mit ihrem Feedback unterstützen sie meine Klienten und mich dabei, noch feiner zu spüren, noch genauer zu „sehen”. Es hilft uns zu erkennen, was im Prozess gerade „dran” ist und was der nächste Schritt sein könnte – und gibt Impulse für Reflexion, Weiterentwicklung und Wachstum.
Pferde haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und liefern daher viele Parallelen zum menschlichen Sozialverhalten, was als Grundlage für Analogieschlüsse und Interpretationen dienen kann. Sie haben im Laufe der gemeinsamen Zeit gelernt, uns Menschen „zu lesen”. Neue Studien belegen, dass Pferde in der Lage sind menschliche Gesichtsausdrücke zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren.
So können zum Beispiel persönliche Themen mit einem Pferd als Stellvertreter zugänglich und erfahrbar gemacht werden.
Damit die Pferde die Möglichkeit haben sich ohne Zwänge frei auszudrücken, arbeiten wir auf Augenhöhe, also vom Boden aus in der freien Begegnung. Für den Klienten ist es dabei nicht notwendig irgendwelche spezifischen Pferdekenntnisse mitzubringen.